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Widerlegung der zweifelhaften Behauptung, es sei eine unerlaubte Erneuerung in der Religion (Bid‘a), Lautsprecher für den Gebetsruf (Adhân) zu verwenden

Frage

Ich möchte die Sicht der Religion über die Lautsprecher der Moschee kennen lernen, die diejenigen belästigen, die sich in der Nähe der Moschee befinden. Manche heutige Gelehrte sehen die Lautsprecher als Bid‘a an. Andere sagen, sie seien eine wertvolle Hilfe dabei, den Adhân auch zu denen zu tragen, die sich weit von der Moschee entfernt befinden. Welche Meinung ist die richtige?

Antwort

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

Und nun zur Frage:

Die Gelehrten sind sich darüber einig, dass es erwünscht ist, die Stimme für den Gebetsruf zu erheben. Von Abû Huraira  möge Allah mit ihm zufrieden sein ist überliefert, dass der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Dem Gebetsrufer wird vergeben, soweit seine Stimme reicht. Und alles Feuchte und Trockene bezeugt es ihm!“ (Überliefert von Al-Buchârî, Muslim, An-Nasâî und Ibn Mâdscha).

Von Abdullâh ibn Abdurrahmân ibn Abû Sa‘sa‘a ist überliefert, dass Abû Sa‘îd Al-Chudrî  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte: „Ich sehe, dass du die Schafe und die Wüste liebst. Wenn du bei deinen Schafen oder in deiner Wüste bist, dann erhebe deine Stimme beim (Gebets-)Ruf! Denn jeder Dschinn, jeder Mensch und jede Sache, die die Stimme des Gebetsrufers hört, bezeugt ihm dies am Tag der Auferstehung.“ Abû Sa‘îd sagte: „Ich hörte dies vom Gesandten Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken.“ (Überliefert von Al-Buchârî, An-Nasâî, Ibn Mâdscha und Ahmad).

Man erhebt die Stimme für den Gebetsruf, um den rituellen Kulthandlungen des Islâm eine Erscheinung zu geben, die Worte des Monotheismus hoch zu erheben und die Menschen zum Gebet zu rufen. Jedes Mittel, mit dem man dieses Ziel erlangt und erreicht, dass der Gebetsruf besser gehört wird, ist erlaubt. Es ist wünschenswert, es zu benutzen, um den Sinn dieser reinen Religion zu erfüllen. Und die Benutzung von Lautsprechern gehört dazu. Denn sie ist eine gewaltige Gnade Allâhs für die Menschen. Mit ihnen geschieht viel Gutes: Die Menschen werden an das Gebet erinnert und über den Beginn der Gebetszeit informiert und die rituellen Kulthandlungen des Islâm und das Wort des Monotheismus werden erhoben.

Die Behauptung, manche Menschen würden durch die Lautsprecher gestört, ist falsch. Denn die gläubigen lebendigen Herzen freuen sich über die Erwähnung Allâhs und fühlen sich nicht gestört. Die Dauer des Gebetsrufes ist kurz, es wird also weder jemanden, der mit etwas beschäftigt ist, noch einen Kranken etc. stören. Manche Leute, die in ihrer Religion und Überzeugung unsicher sind, stellen diese zweifelhafte Behauptung auf, weil sie nicht wollen, dass die rituellen Kulthandlungen des Islâm in den muslimischen Ländern hochgehalten werden. Möge Allâh ihnen ihren Wunsch nicht erfüllen!

Angenommen, die Lautsprecherstimme würde einige wenige Menschen stören, so ist dies ein ganz geringes Übel im Vergleich zu dem eindeutigen gewaltigen Nutzen, der durch ihre Benutzung entsteht. Daher besteht kein Zweifel daran, dass man sie benutzen darf. Wir kennen keinen vertrauenswürdigen Gelehrten, der für seine Frömmigkeit und Standhaftigkeit in der Sunna bekannt ist und die Benutzung dieser Lautsprecher getadelt hat.

Die Allgemeinheit der Gelehrten in allen islâmischen Ländern befürwortet und bestätigt vielmehr deren Benutzung. Die Aussage, ihre Benutzung sei eine Bid‘a, wurde von jemandem getätigt, der uns nicht als Gelehrter bekannt ist. Seine Aussage ist falsch und zurückzuweisen. Denn eine Handlung kann nur als Neuerung bezeichnet werden, wenn die Notwendigkeit für deren Durchführung und kein Hinderungsgrund bestehen und sie der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken nicht ausgeführt hat. Dies sind die Aussagen der Gelehrten Ibn Taimiya und Asch-Schâtibî in Al-I‘tisâm. Die Lautsprecher fallen zweifelsohne nicht darunter, sodass man ihre Benutzung verbieten könnte, weil sie eine Bid‘a seien. Diese Behauptungen stammen meistens von den Anhängern des Westens, die möchten, dass unsere Länder ihre Identität verlieren, darunter auch den Gebetsruf aus ihrer Reichweite, eine der bedeutsamsten rituellen Kulthandlungen der Religion und eine der größten Verbindungen zwischen unserer schmerzlichen Gegenwart und unserer blühenden Vergangenheit.

Und Allâh weiß es am besten!

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