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Rassismus: Ein Zeichen schwachen Glaubens

Rassismus: Ein Zeichen schwachen Glaubens

Allâh sagt: „Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Verwerfliche und glaubt an Allâh. Und wenn die Leute der Schrift glauben würden, wäre es wahrlich besser für sie. Unter ihnen gibt es Gläubige, aber die meisten von ihnen sind Frevler“ (Sûra 3:110).

Der Islâm ist das beste Mittel, um die Menschheit von allen möglichen Übeln zu befreien. Betrachten wir uns gegenseitig als individuelle Wesen mit unseren unterschiedlichen Fähigkeiten und Vorstellungen, erkennen wir die Schönheit von Allâhs Schöpfung. Doch allzu oft laufen wir in die Falle, die von Satan gelegt wurde, als Allâh Adam schuf. Iblîs (Satan) wurde hochmütig und arrogant und glaubte, er sei der Beste der Schöpfung. Allâh sagt: „Und als Wir zu den Engeln sagten: 'Werft euch vor Adam nieder!' Da warfen sie sich nieder, außer Iblîs. Er weigerte sich und verhielt sich hochmütig und gehörte zu den Ungläubigen“ (Sûra 2:34). Allâh der Allmächtige erwähnt in diesem Qurânvers, dass die Ablehnung des Glaubens auf die Weigerung zurückzuführen ist, aufgrund von Hochmut Allâhs Befehl Folge zu leisten. Viele von uns sind hochmütig, weil wir auf unsere Errungenschaften, unsere Verdienste und unsere Positionen im Vergleich zu unseren Mitmenschen stolz sind. Aber ist es dies der Zweck, wozu Allâh den Menschen die Erde bewohnen ließ?

Allâh der Allmächtige sagt im Qurân: „Und wenn Allâh wollte, hätte Er euch wahrlich zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht. Aber (es ist so,) damit Er euch in dem, was Er euch gegeben hat prüfe. So wetteifert nach den guten Dingen! Zu Allâh wird euer aller Rückkehr sein, und dann wird Er euch kundtun, worüber ihr uneinig zu sein pflegtet“ (Sûra 5:48). Zweifellos besteht Sein Plan darin, uns zu verschiedenen Arten von Menschen zu machen, damit wir unsere Vielfalt erkennen und alle Anstrengungen unternehmen, uns gegenseitig zum Allmächtigen zu führen. Anders zu sein verpflichtet uns lediglich dazu, als Einheit zu wirken, um das Gute zu fördern und das Falsche zu unterbinden.

Als vereinte Gemeinschaft, die nach Allâh strebt, müssen wir unseren Drang überwinden, unsere ethnische Zugehörigkeit oder Rasse als Mittel zu benutzen, um uns zu spalten. Jede ethnische Gruppe kämpft darum, an ihrer ererbten Identität festzuhalten, aber wenn wir das tun, laufen wir auf lange Sicht Gefahr, einen Aspekt unseres Lebens zu eliminieren, der uns zu besseren Menschen macht.
 
Das Armutssyndrom

Armut trennt die Menschen. Manchmal versuchen wir, unsere Errungenschaften so zur Schau zu stellen, dass sie die Fantasie der anderen bezaubern und anregen. Alles sieht gut geplant und organisiert aus, aber wenn wir hinter die Kulissen blicken, haben wir vielleicht einiges übersehen. Warum sind nicht mehr dunkelhäutige Menschen bei der Veranstaltung anwesend? Wurden sie in die Programmplanung einbezogen? Hat man alle Anstrengungen unternommen, um ihre Meinung einzuholen? Als Beobachter dieses Problems stelle ich allzu oft fest, dass Armut häufiger als nötig eine Rolle spielt. Die Gebühren für die Teilnahme an vielen Programmen sind für arme Muslime außerhalb ihrer Möglichkeiten. Auch der Standort spielt bei der Teilnahme eine entscheidende Rolle. Nicht jeder Muslim hat ein Auto, und viele sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, um sich fortzubewegen. Was bedeutet das für die Muslime in einem überwiegend weißen Amerika? Die Realität sieht so aus, dass viele Muslime heller Hautfarbe sich wohler fühlen, wenn sie als Weiße und nicht als Dunkelhäutige erkannt werden.

Das geschieht zwar nicht mit Absicht, aber unbewusst kommt dies am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit und sogar in der Moschee vor. Wenn man in den 50er, 60er und 70er Jahren in Amerika aufgewachsen ist, ging man davon aus, dass derjenige mit einer helleren Hautfarbe eine bessere Chance im Leben hätte. Daher genoss dieser Bevorzugung in der Gemeinschaft. Eine dunkle Hautfarbe als Makel wurde zum Synonym für Versagen. Dies wurde auch Menschen beigebracht, die aus anderen Ländern kamen. Die Devise lautete: „Halte dich von schwarzen Amerikanern fern.“

Leider gehören Menschen dunkler Hautfarbe zu den ärmsten der Welt. Ihr Kampf ist im Laufe der Geschichte dokumentiert worden. Die einzige Sorge dieser verarmten Gruppe war der Kampf gegen die Not. Wenn du lesen kannst, kannst du lernen, und wenn du lernen kannst, kannst du Erfolg haben. Doch die Chance auf Erfolg haben nicht alle.

Eine Gemeinschaft, die weitgehend hellhäutig ist, hat eine größere Chance, ihren Bewohnern die Tür zum Aufstieg zu öffnen, als eine Gemeinschaft, in der die Bevölkerung hauptsächlich afroamerikanisch ist. Das muss aber nicht so sein. Wenn eine wohlhabende Gemeinschaft ihre Ideen mit einer scheinbar hoffnungslosen anderen Gemeinschaft teilt, um diese über das Erfolgspotenzial zu informieren, anstatt sie für ihre mangelnde Motivation zu verspotten, mit ihnen zusammenzuarbeiten und sie dazu zu motivieren, dass auch sie gedeihen kann, so ist dies ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung.

Wenn wir nun die Wohlhabenden durch Muslime ersetzen und uns selbst betrachten, stellen wir fest, wie einige von uns die weniger Wohlhabenden in unserer Mitte vernachlässigt haben. Auf diese Weise sehen wir, woran der Gläubige zu arbeiten hat.

Wissen

„Was du nicht weißt, bringt dich um“ ist ein Sprichwort, das von der Unwissenheit handelt. Allâh der Allmächtige sagt im Qurân: „Und als dein Herr zu den Engeln sagte: ‚Ich bin dabei, auf der Erde einen Statthalter einzusetzen‘, da sagten sie: ‚Willst Du auf ihr etwa jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil stiftet und Blut vergießt, wo wir Dich doch lobpreisen und Deiner Heiligkeit lobsingen?‘ Er sagte: ‚Ich weiß, was ihr nicht wisst.‘ Und Er lehrte Adam die Namen alle. Hierauf legte Er sie den Engeln vor und sagte: ‚Teilt Mir deren Namen mit, wenn ihr wahrhaftig seid!‘ Sie sagten: ‚Preis sei Dir! Wir haben kein Wissen außer dem, was Du uns gelehrt hast. Du bist ja der Allwissende und Allweise“ (Sûra 2:30-32).

Es liegt auf der Hand, dass wir ohne ein wahres Verständnis dafür, warum wir etwas tun, weiterhin mittellose Menschen unter uns haben werden. Das Beispiel von Adam vor den Engeln kann mit den Intelligenten und Kritischen unter uns verglichen werden. Ein Gelehrter wies darauf hin, dass der Intelligente sich der Barmherzigkeit Allâhs gegenüber Seiner Schöpfung bewusst ist, sich unterwirft und gehorcht, während derjenige, der an allem etwas auszusetzen hat, die Herrlichkeit Allâhs noch nicht begriffen hat, Seine Allmacht noch immer in Frage stellt und scheinbar nach einem Ausweg sucht. Wissen erleuchtet die Seele und nährt die Demut. Wenn wir die Rolle als Diener Allâhs einnehmen, erweitert dies unseren Blickwinkel und ruft in uns den Willen hervor, uns bereitwillig Seinen Befehlen zu unterwerfen. Erkennen wir unsere Gemeinsamkeiten und Unterschiede nicht als Verluste, sondern als Vorteile an, werden wir einander und auch Allâh näher kommen.

Um unterschwelligen Rassismus zu beseitigen, muss man erst einmal zugeben, dass es ihn gibt. Danach müssen Schritte unternommen werden, um eine zwischenmenschliche Beziehung zu pflegen und wiederzubeleben, die vor dem Menschen in früheren Zeiten bestand. Unsere Gemeinschaft kann zwar ihren Platz als wegweisende Kraft in der Welt wieder einnehmen, doch müssen wir hierzu unser Schicksal als vereinte Umma in einem Wettlauf um die ewigen Gaben Allâhs akzeptieren.
 

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