Islam Web

  1. Ramadan
  2. Die Familie im Ramadân

Was bedeutet der Ramadân unseren Kindern?

Was bedeutet der Ramadân unseren Kindern?

Was bedeutet der Ramadân unseren Kindern? Was für Nutzen ziehen unsere Kinder aus dem Ramadân? Wie gebannt hören sie der langen Liste von „aufregenden“ Gerichten zu, welche wir kochen werden und wen wir einladen werden.

 
Wir versenden Grußkarten und E-Mail-Einladungen. Natürlich steht ganz oben auf der Liste „Was bekomme ich für ´Îd?“ Hört sich das bekannt an? Essen, Leute, Grußkarten und Geschenke? Es hört sich an wie das, was die Christen aus ihrem Feiertag gemacht haben, oder nicht? Dies ist erschreckend, weil es so scheint, als hätten wir diejenigen, die um uns herum sind in ihren religiösen Belangen imitiert, wovor Allâh und Sein Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken uns gewarnt haben.
 
Allâh, der Erhabene, sagt: „Wer aber dem Gesandten entgegenwirkt, nachdem ihm die Rechtleitung klargeworden ist, und einem, anderen Weg als dem der Gläubigen folgt, werden Wir dem zukehren, dem er sich zugekehrt hat, und ihn der Hölle aussetzen, und (wie) böse ist der Ausgang!“ (Sûra 4:115)
 
Es fällt uns leicht, den Fallen des Materialismus und Handelsgeists zu verfallen. Es scheint so, als beteten wir diese Welt mehr denn je an. Viele verlieren den Nutzen des Islâm aus den Augen, der uns doch Frieden und innere Ruhe beschert.
 
Allâh, der Erhabene, sagt : „Wer aber als Religion etwas anderes als den Islâm begehrt, so wird es von ihm nicht angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören.“ (Sûra 3:85)
 
Unsere muslimische Umma wird immer mehr wie der Rest der Welt. Es ist manchmal schwer zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen in ihrem Aussehen, ihren Taten und Verhaltensweisen zu unterscheiden. Mit den Satellitensendern wächst der Schmelztiegel immer schneller. Wir glauben der „allmächtige“ Fernseher sagt uns, wer wir sein sollen, ja ob wir überhaupt „jemand“ sein wollen. Wir verlieren in alarmierender Weise von Tag zu Tag unsere islâmische Identität.
 
Wir schauen in so genannten „modernen“ Erfindungen nach Schutz vor unseren Ängsten. Aber wir werden niemals wahren Frieden erreichen, bis wir glauben, dass der Islâm die Antworten zu jedem einzelnen Problem hat, das die Menschheit plagt.
 
Allâh, der Erhabene, sagt: „Begehren sie etwa das Urteil der Unwissenheit? Wer kann denn besser walten als Allâh für Leute, die (in ihrem Glauben) überzeugt sind?“ (Sûra 5:50)
 
Was können wir für unsere Kinder tun, damit wir ihnen helfen aus dem Ramadân Nutzen zu ziehen? Wir müssen ihnen zeigen, dass der Ramadân einer der wichtigsten Monate im Jahr ist. Nicht weil ihre Geschmackssinne gereizt werden, sondern weil sich unser Verhältnis zu Allâh bessert.
 
Wir planen Monate vorher für Hochzeiten, Abschlussfeiern, etc. Wir versichern das Beste zu tun, wenn unser Chef uns bittet einen Vortrag zu halten. Wir bleiben lange wach und überprüfen die kleinsten Details einer Power-Point-Präsentation. Aber was machen wir, um uns für den Ramadân vorzubereiten? Kaufen wir zusätzliches Essen ein? Reichen die Kinder ihre Îd „Wunschlisten“ ein? Streichen wir Namen von unserer Iftâr Einladungsliste, weil sie uns letztes Jahr nicht zum Iftâr eingeladen haben? Schmökern wir in Kochbüchern um neue, aufregende Rezepte zu finden? Ist das aus dem Ramadân geworden?
 
Im Qurân erzählt uns Allâh über die Situation derer, die daran gewöhnt sind, oberflächlich zu denken: „Sie kennen nur das Äußerliche vom diesseitigen Leben, während sie des Jenseits unachtsam sind. Denken sie denn nicht in ihrem Inneren (darüber) nach? Allâh hat die Himmel und die Erde und was dazwischen ist nur in Wahrheit und (auf) eine festgesetzte Frist erschaffen. Aber viele von den Menschen verleugnen fürwahr die Begegnung mit ihrem Herrn.“ (Sûra 30:7-8)
 
Werden wir also der mentalen Benommenheit der Mehrheit folgen? Bringen wir leere Rituale hinter uns, die keinen Nutzen haben?
 
Allâh sagt : „Das sind diejenigen, die ihre Seelen verloren haben, und es ist ihnen entschwunden, was sie zu ersinnen pflegten. Zweifellos sind sie im Jenseits die größten Verlierer. Gewiss, diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun und sich vor ihrem Herrn demütigen, das sind die Insassen des Paradiesgartens. Ewig werden sie darin bleiben. Das Gleichnis der beiden Gruppen ist wie der Blinde und der Taube und der
Sehende und der Hörende. Sind die beiden (etwa) einander gleich? Bedenkt ihr denn nicht?“ (Sûra 11:21-24)
 
Wir müssen einen erneuten Blick auf diesen Ramadân werfen, für uns selbst und auch unsere Kinder! Wir müssen Allâh bitten unsere Herzen und Gemüter zu läutern, damit wir den vollen Nutzen des Ramadân erlangen. Unsere Kinder müssen sehen, dass es nicht nur der Bauch ist, der fastet, sondern auch unsere Herzen, Ohren und Augen.
 
Wir müssen daran arbeiten, bevor es zu spät ist und in das Horn gestoßen wird:
 
Allâh sagt (was bedeutet): „Und es wird die Trunkenheit des Todes mit der Wahrheit kommen: „Das ist das, wovor du auszuweichen pflegtest." Und es wird ins Horn geblasen; das ist der angedrohte Tag.(Sûra 50:19-20)
 
Oder fürchten wir uns vor dem Gerede der Leute? Haben wir unsere Kinder dazu erzogen, Anhänger und Sklaven dieser Welt zu sein? Haben wir die Lehren des Qurân und unseres Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken vergessen? Haben wir den Qurân und die Sunna in ein staubiges Regal abgelegt, in dem Glauben, dass er in unserem „modernen“ Leben nicht mehr relevant ist? Sind wir wirklich so abgewandt geworden? Haben wir den Kontakt zu unserem Schöpfer verloren?
 
Allâh sagt : „(Es ist) wie mit denen, die vor euch waren. Sie hatten stärkere Kraft als ihr und mehr Besitz und Kinder. Sie genossen ihren Anteil, und dann habt ihr euren Anteil genossen, wie diejenigen, die vor euch waren, ihren Anteil genossen haben. Und ihr habt (schweifende) Gespräche geführt wie die Gespräche, die sie führten. Deren Werke werden im Diesseits und im Jenseits hinfällig. Das sind die Verlierer.“ (Sûra 9:69)

Verwandte Artikel