Sunna des Propheten beim Vorbeigehen an Orten bestrafter Völker

9-1-2019 | IslamWeb

Frage:

Wie ist es zu beurteilen, dass man sich auf die Reise begibt, um die Stätte des Propheten Sâlih zu besuchen und eine Lehre daraus zu ziehen?

Antwort:

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

Der Qurân ruft im Allgemeinen dazu, auf der Erde umherzureisen und dabei über die Stätten der bestraften Völker nachzudenken, von denen Allâh der Gepriesene an mehreren Stellen in Seinem edlen Offenbarungsbuch spricht. Unter anderem sagt Allâh der Hocherhabene: "Sind sie denn nicht auf der Erde umhergereist, so dass sie schauen (konnten), wie das Ende derjenigen war, die vor ihnen waren" (Sûra 35:44) sowie: "Sind sie denn nicht auf der Erde umhergereist, so dass sie schauen (konnten), wie das Ende derjenigen vor ihnen war? Allâh hat über sie Zerstörung gebracht. Für die Ungläubigen wird es etwas dergleichen geben." (Sûra 47:10).

Wenn man aber diese Stätten besucht und betritt, soll man dabei nicht fröhlich sein, wie etwa einige Menschen tun, die solche Stätten zwecks Vergnügung und Unterhaltung besuchen. Vielmehr soll man sie mit der Absicht besuchen, eine Lehre aus der Bestrafung ihrer Völker zu ziehen, weil sie sich Allâhs Anordnungen widersetzt haben, und sich dann weinend und traurig schnell entfernen. Al-Buchârî überlieferte, dass Ibn Umar (möge Allah mit ihnen beiden zufrieden sein) berichtete, dass der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Geht nicht zu diesem Volk, das bestraft wurde, es sei denn, ihr weint dabei! Wenn ihr nicht dabei weint, dann geht nicht dorthin, damit euch nicht das Gleiche wie ihnen widerfährt!“ Der Hadîth-Gelehrte Ibn Hadschar sagte: „Der Hadîth hält davon ab, die Stätten der bestraften Völker zu bewohnen, und bewegt zur Eile, wenn man an ihnen vorbeigeht.“

Und Allâh weiß es am besten!

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