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Zum Wohl unserer Umma schweigen - Teil 1

Zum Wohl unserer Umma schweigen - Teil 1

Wir träumen oft von einer vollkommen vereinten Umma. Da dies einem momentan ein wenig weithergeholt erscheint, können wir einige Schritte in Richtung Vereinigung der Umma unternehmen. Ein einziger einfacher Hadîth kann wesentlich zur Vereinigung der Umma beitragen, da er unsere Beziehungen vor Feindseligkeit bewahrt. Dies stärkt unsere Umma und führt schlussendlich zur Vereinigung. Dieser Hadîth enthält einen einfachen Rat, der große Folgen hat. 

 

„Einst beschimpfte eine Person Abû Bakr  möge Allah mit ihm zufrieden sein, während der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) dies mit einem Lächeln neugierig beobachtete. Nachdem Abû Bakr viele Beschimpfungen schweigend hingenommen hatte, widersprach er einigen Behauptungen. In diesem Augenblick zeigte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sein Missfallen, stand auf und ging. Abû Bakr holte den Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) ein und wunderte sich: »O Gesandter Allâhs! Er hat mich beschimpft und du bist sitzen geblieben. Als ich ihm widersprochen hatte, warst du nicht einverstanden und bist aufgestanden.« Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) antwortete: »An deiner Seite war ein Engel, der ihm widersprochen hat. Als du ihm widersprochen hattest, nahm der Satan seinen Platz ein.« Er fuhr dann fort: »O Abû Bakr, es gibt drei solide Wahrheiten: Wenn einem Menschen Unrecht angetan wird und er dies duldet (ohne nach Rache zu trachten), einzig zum Wohlgefallen Allâhs des Allmächtigen, dann wird Allâh ihn ehren und ihm mit Seiner Hilfe die Oberhand gewähren. Wenn ein Mensch ein Tor zum Beschenken öffnet, um Beziehungen mit Verwandten zu festigen, dann wird Allâh ihm Wohlstand gewähren. Und wenn ein Mensch ein Tor öffnet, um nach Almosen für sich selbst zu trachten, um sein Vermögen zu mehren, dann wird Allâh sein Vermögen weiter mindern.«“ (Musnad Ahmad).

 

Im Islâm wird uns immerzu gelehrt, mit einer Tat, die besser ist, die schlechte abzuwehren. Manchmal, wenn man beschimpft wird, ist es am einfachsten, dies zu erwidern, doch wie der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) uns sagte: Wenn wir schweigen, dann antwortet ein Engel dem Verleumder. Dies ist die beste Verteidigung, die wir bekommen können. Man könnte sich trotzdem fragen, warum wir schweigen sollen, wenn die andere Person im Unrecht ist? Um die Weisheit, die hinter dem Schweigen steckt, wirklich zu begreifen, benötigt man sowohl Weitblick als auch islâmisches Wissen.

 

Wenn die Verteidigung durch einen Engel einem als nicht ausreichend erscheint oder es einen nicht dazu veranlasst, seine Zunge zu beherrschen, dann wird es sicherlich genügen, die Auswirkungen des Schweigens zu untersuchen. Der Traum, eine vereinte Umma wiederzuerlangen, ist der Traum fast eines jeden Muslims. Der Traum ist sicherlich noch weitestgehend unerfüllt, Vereinigung kann jedoch in jeder Gemeinde aufgebaut werden, unabhängig davon, wie klein sie ist. Wenn jemand offen beleidigt wird, dann erwidert er dies umgehend, da dies ein Instinkt ist, um seinen Namen zu verteidigen; hält er jedoch ein, um über die Folgen des Schweigens nachzudenken? Vorausgesetzt, dass das Schweigen keine weiteren Probleme nach sich zieht, wird ein Mensch mit Weitblick sicherlich den letzteren Kurs einschlagen und wegen der positiven Folgen schweigen. Allâh der Hocherhabene zieht es in erster Linie vor, dass wir schweigen. Er möchte, dass wir Geduld üben. Wenn man beschimpft wird, dann übt man Geduld, indem man schweigt. Sobald ein Mensch einer Behauptung widerspricht, bereitet dies möglicherweise einer hitzigen Debatte den Weg, was sicherlich zur Zersplitterung einer Gemeinde führen kann, ja sogar zu Hass zwischen den Gegenseiten. Das Schweigen verhindert jedoch jedwede Gelegenheit für fruchtlose Debatten und mögliche Gräben zwischen den Mitgliedern einer Gemeinde.

 

Zweitens: Als anständiger Muslim müssen wir unseren muslimischen Bruder oder unsere muslimische Schwester mangels Beweisen freisprechen. Es besteht die Möglichkeit, dass der Verleumder schlechte Laune hat und sich dazu entschlossen hat, seinen Ärger an der nächstbesten Person, die vorbeikommt, auszulassen! Zu schweigen, wird dem Verleumder die nötigen Perspektive eröffnen und die nötige Zeit geben, um nachzudenken, da es keine umgehende Reaktion gab. Wenn der fälschlicherweise Beschuldigte umgehend widersprochen hätte, dann hätte dies den schlechten Effekt gehabt, dass der Beleidigende in die Verteidigung gedrängt wäre (was wenig Nachdenken erfordert), anstatt ihm Zeit zum Nachdenken zu geben. Der Beleidigende wird sofort bemerken, dass die andere Person schweigt, was ihn dazu bringt, seine Behauptungen zu überdenken. Wenn nicht, dann hat man wenigstens keinen Streit mit einem anderen Mitglied der muslimischen Gemeinde verursacht.

 

Drittens verspricht Allâh im Qurân denjenigen, die geduldig bleiben, etwas Erstaunliches. In der Sûra Fussilat beginnt Allâh mit einem Rat an die Gläubigen: „… Wehre mit einer Tat, die besser ist, (die schlechte) ab, …“ (Sûra 41:34). In diesem Fall würde dies bedeuten zu schweigen. Nachdem wir die gute Tat in Form des Schweigens verrichtet haben, verspricht Allâh uns: „… dann wird derjenige, zwischen dem und dir Feindschaft besteht, so, als wäre er ein warmherziger Freund.“ (Sûra 41:34) Allâh macht, wenn man schweigt, einen Feind zu einem Freund. Hierin liegt die Tugend des Schweigens. Das Herz des Feindes wird sich so sehr erweichen, dass er zum Freund wird! Dieser Hadîth ist gewiss ein Schlüssel zur Schaffung einer vereinten Umma. Schweigen ist nicht nur nützlich am Tage des Letzten Gerichts und für unsere Umma, sondernd zudem eine Lösung für unsere Probleme. Allâh verspricht, den Feind zu einem Freund zu machen.

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