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Die Phase der Geduld – Teil 2

Die Phase der Geduld – Teil 2

In diesem Artikel reden wir über  die zweite Art der Geduld.

 

2. Die Geduld den Sünden gegenüber:

 

„Man muss wissen, dass Sünden und Freveltaten schaden. Ihr Schaden für das Herz ist zweifellos wie der Schaden des Giftes für den Körper. Der Schaden hat aber unterschiedliche Stufen. Gibt es im Diesseits etwas Schlechtes, dessen Grund nicht die Sünden und den Ungehorsam gegenüber Allâh darstellen? Was ist es, das Adam und Eva aus dem Paradies, dem Ort der Genüsse, Gnaden, Freuden und des Glücks an den Ort der Schmerzen, Trauer und Heimsuchungen vertrieben hat? Was ist es, das Iblîs aus den höchsten Himmeln vertrieben und ihn verflucht und sein Äußeres und Inneres entstellt hat?

 

Was ist der Grund dafür, dass alle Erdbewohner ertranken, als das Wasser über die Berggipfel anstieg? Was ist der Grund dafür, dass Allâh den unheilvollen Wind gegen die Leute des Volkes Âd sandte, bis sie tot niedergestreckt waren, als wären sie hohle Palmstämme? Und was ist der Grund dafür, dass ihre Häuser, ihre Felder, ihre Saat und ihr Vieh vernichtet und sie so zu einem Mahnmal für die Völker nach ihnen bis zum Jüngsten Tag wurden?

 

Was ist der Grund dafür, dass Allâh den Sturm auf die Leute des Volkes Thamûd niederkommen ließ, bis deren Herzen in ihren Körpern zerbrachen und sie alle starben? Was ist der Grund dafür, dass Allâh die Dörfer der Leute von Lots Volk erhob, bis die Engel das Bellen deren Hunde hörten und sie dann umgedreht auf sie warfen und so deren Oberstes zu deren Unterstem machte, so dass sie alle vernichtet wurden? Dann regnete es Steine aus gebranntem Lehm auf sie. Allâh sandte auf sie eine Strafe, wie Er sie auf keine Gemeinschaft vor ihnen gesandt hatte. Diese Strafe liegt den Ungerechten nicht fern.“ Aus dem Buch Al-Dschawâbu-l-Kâfî von Ibn Al-Qaiyim.

 

Ist nicht der Grund für all dies die Sünde? Würde der Mensch doch verstehen, welchen Verlust er erleidet, welches Unrecht er sich selbst zufügt, wenn er der Anweisung seines Herrn zuwiderhandelt! Wie nötig haben wir also die Geduld gegenüber den Freveltaten und Sünden!

 

Genau wie die Sünde der Grund für jegliche Heimsuchung und Erschwernis ist, ist die Geduld, der Sünde fernzubleiben, der Grund für jeden Erfolg und Gewinn. Es geht hier um die Geduld der Liebenden, die die Herrlichkeit und Macht Allâhs kennen. Es ist die Geduld jener Jugendlichen, die von den Gelüsten weggerufen werden, die schlimme Taten scheuen und in deren Ohren ertönt: „Da bin Ich für dich“, worauf sie die folgende Fahne erheben: „... Allâh bewahre! Wahrhaftig Er, mein Herr, hat meinen Aufenthaltsort gut gemacht! Die Ungerechten haben wahrhaftig keinen Erfolg!“ (Sûra 12:23).

 

Diese Jugendlichen haben die Macht ihres Herrn verstanden und sind sich der Gnadenerweise, die sie erwarten, bewusst geworden. Daher schämen sie sich davor, dass Er sie bei einer Sünde erblickt.

 

Wenn ihre Füße aber einmal in den Sumpf der Sünden treten und die Freveltat ihre Kleidung verunreinigt, reinigen sie sie schnell mit ihren Tränen und ihrer Reue. Jene sind die in Ehrfurcht gegenüber Allâh Demütigen. Als Allâh in Seinem Offenbarungsbuch die Eigenschaften der in Ehrfurcht gegenüber Allâh Demütigen erwähnte, sagte Er, dass auch sie manchmal eine Sünde begehen. Der Unterschied zwischen dem in Ehrfurcht gegenüber Allâh Demütigen und dem Unglücklichen besteht darin, dass der in Ehrfurcht gegenüber Allâh Demütige, wenn er eine Sünde begeht, sich an seinen Herrn den Höchsten, den Makellosen und Erhabenen erinnert und Ihn um Vergebung bittet und zu Ihm zurückkehrt, wobei er Hoffnung auf die Barmherzigkeit Allâhs hat. Der Allerbarmer, der Barmherzige sagt: „Und strebt eilends nach Vergebung von eurem Herrn und einem Paradiesgarten, dessen Ausdehnung Himmel und Erde ist, bereitet für die in Ehrfurcht gegenüber Allâh Demütigen! Die in Freud und Leid hergeben und die ihren Grimm Zurückhaltenden und den Menschen Verzeihenden. Und Allâh liebt die Gutes Tuenden und diejenigen, die – wenn sie etwas Unmoralisches begangen oder ihren Seelen Unrecht zugefügt haben – Allâhs gedenken und dann für ihre Sünden um Vergebung bitten – und wer sollte die Sünden vergeben außer Allâh? – und nicht auf dem beharren, was sie getan haben, während sie wissen.“ (Sûra 3:133-135).

 

Allerdings möchten wir realistisch bleiben. In der Realität müssen wir leider feststellen, dass es viele üble und verführerische Dinge gibt. Der Jugendliche findet überall mit Leichtigkeit Angelegenheiten, die ihn zur Freveltat aufrufen. Seid ihr da nicht auch meiner Meinung?

 

Daher teilte uns der Prophet Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken mit, dass nach ihm die Tage der Geduld kommen werden. Er wusste, welche Verführungen und Verlockungen es geben würde und so vervielfachte Allâh die Belohnung für Geduld. Er  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Wahrhaftig, nach euch kommen Tage der Geduld! An jenem Tage erhält derjenige, der an dem festhält, was ihr praktiziert, die Belohnung wie fünfzig von euch.“ Sie fragten: „Von ihnen?“ Er antwortete: „Vielmehr von euch!“ (von Al-Albânî als authentisch eingestuft)

 

Ist diese immense Belohnung nicht ein schneller Aufruf, uns in diesem vergänglichen Leben zu gedulden, um den Erfolg in der bleibenden Stätte zu genießen?

 

Die Phase der Geduld – Teil 1

 

Die Phase der Geduld – Teil 3

 

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