4. Seine Barmherzigkeit mit den Tieren
Der Prophet war sogar mit den Tieren barmherzig und trug den Leuten auf, die Tiere mit Güte zu behandeln und ihnen nicht mehr aufzulasten, als sie tragen können. Es ist vom Propheten überliefert, dass er sagte: „Allâh hat das Gute für alles festgeschrieben, wenn ihr nun tötet, so tötet auf gute Weise, wenn ihr schlachtet, so schlachtet auf gute Weise, und schärft eure Messer und beruhigt das Tier!“ Überliefert von Muslim,
Eines Tages trat der Prophet in den Garten eines Ansârî, in dem sich ein Kamel befand. Als dieses den Propheten sah, flossen Tränen aus seinen Augen worauf der Prophet zum Kamel ging und es mit seiner Hand streichelte, bis es zur Ruhe kam. Er fragte: „Wem gehört dieses Kamel?“ Daraufhin kam ein Junge von den Ansâr und sagte: „Mir, o Allâhs Gesandter!“ Er sagte ihm: „Fürchtest du Allâh denn nicht in Bezug auf dieses Vieh, das Allâh dir als Besitz gab? Es hat sich bei mir beschwert, dass du es hungern und zu viel Last tragen lässt.“ Überliefert von Abû Dâwûd.
5. Seine Barmherzigkeit mit Gegenständen
Seine Barmherzigkeit war nicht nur auf die Tiere beschränkt, sondern umfasste auch Dinge wie Bäume und vieles mehr. So lesen wir in den Biografien eine erstaunliche Geschichte, die uns die Barmherzigkeit und das Mitgefühl des Propheten mit leblosen Gegenständen veranschaulicht. Dieses Ereignis ist "die Sehnsucht des Stammes". Wenn der Prophet während einer Chutba (Ansprache) wegen des langen Stehens ermattete, lehnte er sich an einen Baumstamm neben der Redekanzel. Doch es dauerte nicht lange, bis ihm die Gefährten ein Podest fertigten. Daraufhin ließ der Prophet den Baumstamm. Der Stamm sehnte sich jedoch nach dem Propheten , und zwar so sehr, dass die Gefährten von ihm Laute wie die eines Kamels hörten. Der Prophet eilte schnell zu ihm und umarmte ihn, bis er sich beruhigte. Danach wandte sich der Prophet an seine Gefährten und sagte: "Hätte ich ihn nicht umarmt, hätte er sich bis zum Tag der Auferstehung gesehnt." Überliefert von Ahmad.
6. Seine Barmherzigkeit mit Feinden zu Kriegs- und Friedenszeiten
Obwohl der Prophet und seine Anhänger von den Islâm-Leugnern erniedrigt und gefoltert wurden, prägte der Prophet ein Beispiel für das Behandeln von Feinden. Die wahrscheinlich deutlichste Geschichte ist die des Übertrittes von Thumâma ibn Athâl . Als er von den Muslimen gefangen genommen und zum Propheten gebracht worden war, banden sie ihn an einen Pfeiler in der Moschee, und er blieb in dieser Lage drei Tage, an denen er die Muslime und ihr Verhalten beobachten konnte. Darauf trat der Glaube in sein Herz ein und der Prophet ließ ihn frei. Er ging los, bis er zu einer Palme in der Nähe der Moschee kam. Dort verrichtete er die Ganzwaschung. Danach betrat er die Moschee und sagte: „Ich bezeuge, dass es niemand Anbetungswürdigeren außer Allâh gibt, und ich bezeuge, dass Muhammad Allâhs Gesandter ist. O Muhammad! Bei Allâh! Ich hasste niemanden auf dieser Welt so wie dich; nun aber bist du der Beliebteste bei mir geworden. Bei Allâh! Ich verabscheute keinen Glauben wie deinen; nun aber liebe ich deinen Glauben mehr als alles andere. Bei Allâh! Ich verabscheute keine Stadt so wie deine Stadt; und nun ist deine Stadt die beliebteste Stadt bei mir geworden."
Daraufhin ging er zu den Quraisch und drohte ihnen, deren Handelskarawanen anzugreifen. Er wurde zum Verteidiger des Islâm und der Muslime.
Ein anderes Beispiel für die Barmherzigkeit des Propheten war am Tag der Einnahme Makkas, als er mit lauter Stimme bekanntgab: „Dieser Tag ist der Tag der Barmherzigkeit.“
Er vergab den Mekkanern, die nichts ausgelassen hatten um den Muslimen zu schaden. Er erwiderte also das Schlechte mit Gutem und das Zufügen von Leid mit guter Behandlung.
Sein ganzes Leben war Barmherzigkeit. Er ist Barmherzigkeit, seine Religion ist Barmherzigkeit, sein Leben und seine Lebensweise sind Barmherzigkeit. Allâh spricht wahrlich recht, wenn Er, der Erhabene, sagt: "Und Wir haben dich nur als eine Barmherzigkeit für alle Welten entsandt." (Sûra 21:107)
Die Barmherzigkeit des Propheten mit der Schöpfung - Teil 1