Zieht der Gesandte (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) einen Nutzen daraus, dass wir für ihn Segenswünsche sprechen?
Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken! Allâh legt uns als Anbetungspflicht auf, Segenswünsche für den Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zu sprechen. Unsere Aufgabe ist es, der Aufforderung Folge zu leisten, egal ob wir den Nutzen erkennen oder nicht. Einige Gelehrte suchten nach vorteilhaften Auswirkungen, von denen der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) profitieren werde, wenn Segenswünsche für ihn gesprochen werden. So schreibt An-Nafrâwî in seinem Kommentar zum malikitischen Werk Ar-Risâla: „Und da einige Gelehrte es für empfehlenswert ansehen, dass jeder Verfasser und Lehrer sowie jeder, der seinem Scheich etwas vorliest, – gleich ob es sich bei dem Gelesenen um Rechtslehre oder Hadîthe oder etwas anderes handelt –, mit dem Sprechen von Segenswünschen für den Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und der Hamdala (die Worte „Der Lobpreis gebührt Allâh“) beginnt, erwähnten sie diese beiden Dinge unmittelbar nach der Basmala (die Worte „Im Namen Allâhs!“), so wie es in einigen Ausgaben steht. So sagte er: ‚Und Allâh segnet‘, was wörtlich gesehen eine Mitteilung ist, womit aber eine Bitte bezweckt wird [Möge Allâh segnen!]. Das bedeutet: ‚Sende – o Allâh – von Ehrenbezeigung begleitete oder absolute [reine, von nichts anderem begleitete] Barmherzigkeit herab!‘ Denn Ehrerbietung von Seiten Allâhs ist Barmherzigkeit, von Seiten der Engel Bitte um Vergebung und von Seiten anderer das Anflehen und das Bittgebet um Gutes. Der Satz ist vom Wortlaut her also eine Mitteilung, vom Sinn her aber eine Aufforderung. Gemeint ist damit die flehentliche Bitte an Allâh den Erhabenen, Seinem Propheten Barmherzigkeit zukommen zu lassen und ihn leben zu lassen. Mit Seiner Barmherzigkeit gegenüber Seinem Propheten ist gemeint, ihm noch mehr Ehre und Gnade zu erweisen. Und mit dem Segenswunsch für ihn [ist gemeint], ihm Sicherheit zu gewähren und ihm zugleich einen schönen Gruß zukommen zu lassen und ihn zu ehren. Wenn nun gesagt werden sollte: ‚Zu den Dingen, an die man glauben muss, gehört, dass Allâh der Erhabene Seinen Propheten Muhammad (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) bereits mit jeglicher Art menschlicher bzw. engelhafter Vollkommenheit reichlich beschert hat, so dass keine Art von Vollkommenheit bleibt, die ihm nicht gewährt worden wäre. Was also erbittet man dann noch für ihn?‘, so erfolgt die Antwort darauf unter verschiedenen Gesichtspunkten: Dazu gehört, - dass die Anordnung des Hocherhabenen an uns, Segenswünsche für ihn zu sprechen, einem reinen Anbetungszweck dient, - dass dies ein Weg ist, uns bei ihm [dem Propheten] zu bedanken, und zwar als Gegenleistung an ihn (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) für das, worüber man [durch seine Vermittlung] verfügt und - dass dies [das Sprechen von Segenswünschen] der Bitte um Vollkommenheit im Umfang der Ehrerweisung des Erhabenen [zu Gunsten Seines Propheten] dient, deren Verwirklichung er zum Beispiel an das Sprechen von Segenswünschen bindet. Denn die Tatsache, dass er die vollkommenen Eigenschaften, die auf Menschen und auf Engel verteilt sind, [im Propheten] vereint, bedingt, dass es beim Erhabenen nicht noch mehr [dieser Eigenschaften] gibt [die er ihm noch nicht hat zukommen lassen]. Daher sagen sie: »Der Vollkommene akzeptiert die Vollkommenheit.« Das Offenkundigste besteht darin, dass der Nutzen des Sprechens des Segenswunsches seinetwegen (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sowohl zu seinen Lebzeiten als auch nach seinem Ableben uns selbst zugutekommt. Denn es wurde überliefert, dass Allâh, wenn jemand von uns Segenswünsche für ihn spricht, für diese Person zehnfach Segenswünsche spricht.“ Al-Châdimî schrieb in Barîqa Mahmûdiyya: „Die Bedeutung des Sprechens von Segenswünschen: Segenswünsche zu sprechen bedeutet, dass wir um Segen, also Barmherzigkeit bitten [...]. Außerdem ist mit »Barmherzigkeit« oder »schönes Lob« die spezielle Barmherzigkeit gemeint; das ist wie im Falle von Al-Wasîla (des höchsten Grades des Paradieses), um die zu bitten er uns angeordnet hat, indem er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: ‚Bittet für mich um Al-Wasîla und die Vorzüglichkeit und die erhabene hohe Rangstufe!‘ Das ist ferner wie das Aufrechterhalten der Scharia, das zahlenmäßige Vergrößern der Umma und der Einsatz als Fürbitte Leistender. Denn die Barmherzigkeit Allâhs des Erhabenen hat kein Ende und Seine Güte kennt keine äußerste Grenze. Daher ist es möglich, dass der Erhabene ihm auf Grund unserer Bittgebete neben der Güte, die Er ihm aus Seiner Ehrerweisung heraus und als Belohnung für seine Taten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erwiesen hat, weitere Formen der Güte erweist. Somit ist eine Form der Barmherzigkeit an das Bittgebet der Umma gebunden – so wie auch das Übrige, was auf Seine Weisheit zurückzuführen ist. Und zur Weisheit [dahinter] gehört, dass Er denjenigen, der Segenswünsche spricht, belohnt, ihn näher zu Ihm kommen lässt und eine Beziehung und Liebe zwischen ihm und seinem Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) dahingehend entstehen lässt, dass er ein für ihn Fürbitte Leistender oder Gefährte, ja sogar sein Begleiter wird und er dadurch [mittels des Sprechens der Segenswünsche] seine Anliegen erledigt bekommt ...“ Und Allâh weiß es am besten!
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