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Die Sîra als Trost für Trauernde nach dem Verlust von geliebten Menschen - Teil 1

Die Sîra als Trost für Trauernde nach dem Verlust von geliebten Menschen - Teil 1

Der Tod ist ein unausweichliches Schicksal, das Allâh der Erhabene über alle Menschen verhängt hat. Allâh der Erhabene sagt: „Jede Seele wird den Tod kosten“ (Sûra 3:185). Ibn Kathîr erklärt: „Allâh der Erhabene informiert uns in allgemeiner Form, dass alle Geschöpfe den Tod kosten werden: ‚Alle, die auf ihr sind, werden vergehen; bleiben wird (nur) das Angesicht deines Herrn, Besitzer der Erhabenheit und Ehre‘ (Sûra 55:27). Er allein ist der Lebendige, der nicht stirbt.“ Wer Leid geduldig erträgt, dem verspricht Allâh der Erhabene großen, unbegrenzten Lohn: „Und Wir werden euch ganz gewiss mit ein wenig Furcht und Hunger und Mangel an Besitz, Seelen und Früchten prüfen. Doch verkünde frohe Botschaft den Standhaften, die, wenn sie ein Unglück trifft, sagen: ‚Wir gehören Allâh, und zu Ihm kehren wir zurück. Sie sind es, denen Segnungen von ihrem Herrn und Erbarmen zuteilwerden, und sie sind die Rechtgeleiteten‘“ (Sûra 2:155-157). As-Sa‘dî erklärt: „Wer von Allâh die Gabe der Geduld erhalten hat, um inmitten von Unglück standhaft zu bleiben, sich sowohl in Worten als auch in Taten von Klagen zurückhält und fest an Allâhs Belohnung glaubt, der erkennt, dass der Lohn für seine Geduld das Unglück bei weitem übertrifft. Das Unglück wird für ihn zu einem Segen, da es ihm die Möglichkeit eröffnet, etwas noch Wertvolleres zu erlangen. Indem er so handelt, erfüllt er Allâhs Gebot und wird mit einer großzügigen Belohnung belohnt. Deshalb sagt Allâh der Erhabene: ‚Doch verkünde frohe Botschaft den Standhaften,‘ d. h. verkündet ihnen die frohe Botschaft, dass sie ihren Lohn ohne Berechnung erhalten werden.“

Der Verlust eines geliebten Menschen durch den Tod ist schmerzhaft und ein großes Unglück. Es ist sogar eines der größten Unglücke, die einem Menschen in seinem Leben widerfahren können. Trauer und Weinen sind menschlicher Instinkt und menschliche Natur. Keiner der Lebenden bleibt von dem Unglück verschont, einen geliebten Menschen zu verlieren, sei es Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Ehemann, Ehefrau, Verwandter oder Freund. Dem Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) wurde gesagt: „Du wirst gewiss sterben, und auch sie werden sterben“ (Sûra 39:30). Von Sahl ibn Sa‘d (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) wurde überliefert, dass der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Dschibrîl kam zu mir und sagte: ‚Muhammad, lebe, so wie du willst, denn du wirst sterben. Liebe, wen du willst, denn du wirst dich von ihm trennen. Und tue, was du willst, denn es wird dir vergolten werden‘“ (Al-Hâkim).

Was denjenigen Trost spendet, die einen geliebten Menschen verloren haben, und ihre Herzen beruhigt, ist das Lesen der Sîra (Biographie) des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Auch er erlebte schwere Verluste, wie den Tod seiner Frau, seiner Kinder und vieler Gefährten. Darin liegt Medizin für den Geprüften und Betrübten und Hilfe bei der Trennung von einem geliebten Menschen.

Der Tod der Eltern des Propheten

Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sah seinen Vater Abdullâh ibn Abdulmuttalib nie, da dieser noch vor seiner Geburt starb. Mit seiner Mutter Âmina bint Wahb lebte er sechs Jahre lang, bis auch sie starb. Er besuchte ihr Grab und weinte dort. Von Abû Huraira (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) wurde überliefert, dass er sagte: „Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) besuchte das Grab seiner Mutter, weinte und brachte diejenigen, die um ihn herum waren, zum Weinen. Dann sagte er: ‚Ich bat meinen Herrn um Erlaubnis, für sie um Vergebung zu bitten, aber Er erlaubte es mir nicht. Und ich bat meinen Herrn um Erlaubnis, ihr Grab zu besuchen, und Er erlaubte es mir. So besucht die Gräber, denn sie erinnern an den Tod‘“ (Muslim).

Der Tod seiner Frau Chadîdscha

Chadîdscha (möge Allâh mit ihr zufrieden sein) verstarb im zehnten Jahr der Berufung Muhammads (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zum Propheten, drei Jahre vor der Auswanderung. Sie wurde 65 Jahre alt und fand ihre letzte Ruhe in Al-Hudschûn. Der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) legte sie selbst ins Grab und trauerte sehr um sie. Sie war es, die ihm in schwierigen Zeiten beistand und ihm half, seine Botschaft zu verkünden. Sie half ihm auch mit ihrem Vermögen und ertrug an seiner Seite 25 Jahre lang die Bosheit der Feinde und die Mühen der Verkündigung der Botschaft, mit der Allâh ihn gesandt hatte. Deshalb war ihr Tod ein großer Schicksalsschlag für ihn. Er trauerte zutiefst um sie. Er erinnerte sich zeitlebens an sie und hob ihre Vorzüge und ihre Güte hervor. Âischa (möge Allâh mit ihr zufrieden sein) sagte: „Der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verließ kaum das Haus, ohne Chadîdscha zu erwähnen und sie in den höchsten Tönen zu loben. Eines Tages erwähnte er sie. Da überkam mich die Eifersucht und ich sagte: ‚War sie nicht eine alte Frau, während Allâh sie dir durch eine bessere ersetzt hat?‘ Da wurde er zornig und sagte: ‚Nein, bei Allâh! Allâh hat sie mir nicht durch jemand Besseres ersetzt. Sie hat an mich geglaubt, als die Menschen den Glauben verweigerten. Sie hat mich bestätigt, als die Menschen mich der Lüge bezichtigten. Sie unterstützte mich mit ihrem Vermögen, als die Menschen mir nichts gaben. Und Allâh hat mir durch sie Kinder geschenkt, im Gegensatz zu anderen Frauen‘“ (Ahmad).

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